Wenn Sie Ihre Wände verputzen möchten, ist es wichtig, die anfallenden Kosten im Vorfeld genau zu kennen.
Die Preise für Wandputz setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, wie den Materialkosten und dem Arbeitsaufwand. Eine umfangreiche Sanierung mit neuer Dämmung kann bis zu 300 Euro pro Quadratmeter kosten. Die genauen Kosten für Putzarbeiten hängen jedoch von der Art des Putzes und dem Zustand der Wand ab.
Welche Kosten beim Verputzen von Wänden auf Sie zukommen können, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Übrigens: Um die Kosten für Wände verputzen zu reduzieren, gibt es derzeit für eine energetische Sanierung eine staatliche Förderung. Dazu später mehr.
- Die Kosten für das Verputzen von Wänden hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie Materialkosten und Arbeitsaufwand.
- Es gibt sechs Hauptklassen von Putzmörtelgruppen, die für unterschiedliche Zwecke verwendet werden.
- Die Eigenschaften von Putzmörtel werden durch die Menge und das Mischverhältnis der Zuschlagstoffe bestimmt.
- Ein gut erhaltener Putz kann den Wert einer Immobilie steigern und die Energieeffizienz verbessern.
- Für eine energetische Sanierung gibt es staatliche Förderungen, die die Kosten reduzieren können.
Detaillierte Kostenübersicht
Wenn Sie Ihre Wände verputzen lassen möchten, ist es wichtig, einen genauen Überblick über die anfallenden Kosten zu haben. Die durchschnittlichen Kosten für das Verputzen von Wänden liegen zwischen 28 und 70 Euro pro Quadratmeter.
Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die wir im Folgenden genauer betrachten werden.
Kosten pro Quadratmeter für verschiedene Putzarten
Je nach Art des Putzes können die Quadratmeterpreise stark variieren.
Hier eine Übersicht über die Kosten verschiedener Putzarten:
Putzart | Kosten pro m² |
---|---|
Kalk-Gipsputz, einlagig, Q3 | 11 – 19 Euro |
Kalk-Zementputz, zweilagig, Q2 | 16 – 28 Euro |
Gipsputz, Dünnlage, Q3, geglättet | 9 – 15,50 Euro |
Lehmputz, zweilagig | 18,50 – 32 Euro |
Unterputz | 15 – 20 Euro |
Oberputz | ca. 10 Euro |
Glattputz | 12 – 15 Euro |
Strukturputz | 15 – 20 Euro |
Deckenputz | 20 – 25 Euro |
Zusätzliche Kostenfaktoren
Neben den reinen Materialkosten für den Putz, die zwischen 9 und 53 Euro pro Quadratmeter liegen können, müssen Sie auch die Kosten für die Vorbereitung der Wände berücksichtigen.
Diese können zwischen 1 und 31 Euro pro Quadratmeter variieren. Hinzu kommen die Arbeitskosten für den Handwerker, der je nach Stundenlohn zwischen 44 und 77 Euro berechnet, was im Durchschnitt etwa 39 Euro pro Quadratmeter entspricht.
Weitere Kostenfaktoren sind An- und Abfahrtskosten des Handwerkers sowie gegebenenfalls die Kosten für ein Gerüst, das bei Außenputz für circa 5 Euro pro Quadratmeter zusätzlich anfallen kann.
Kostenunterschiede zwischen Innen- und Außenputz
Grundsätzlich sind die Verputzkosten bei Außenwänden höher als bei Innenwänden. Die Durchschnittskosten für das Verputzen der Außenwand betragen etwa 70 Euro pro Quadratmeter.
Im Innenbereich kostet das Erneuern von Oberputz circa 10 Euro pro Quadratmeter, während Sie für das komplette Erneuern von Unter- und Oberputz mit rund 30 Euro pro Quadratmeter rechnen müssen.
Die tatsächlichen Kosten hängen jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie der gewünschten Qualitätsstufe und der Beschaffenheit des Untergrunds.
So können die Kosten pro Quadratmeter bei Stufe 1 zwischen 2 und 4 Euro, bei Stufe 2 zwischen 4 und 5 Euro, bei Stufe 3 zwischen 6 und 9 Euro und bei Stufe 4 zwischen 15 und 35 Euro liegen.
Auch regionale Unterschiede können die Preise beeinflussen.
Einflussfaktoren auf die Verputzkosten
Wenn Sie Wände verputzen lassen, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle für die anfallenden Kosten.
Die drei wichtigsten Einflussfaktoren sind die Materialkosten, die Arbeitskosten und der Zustand der zu verputzenden Wand. Lassen Sie uns diese Punkte genauer unter die Lupe nehmen, damit Sie besser einschätzen können, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Materialkosten
Die Materialkosten beim Verputzen variieren je nach Art des Putzes und der angewendeten Technik. Ein einfacher Oberputz für Innenwände ist in der Regel günstiger als Spezialputze wie Lehmputz, der oft bei denkmalgeschützten Gebäuden zum Einsatz kommt. Unterschiedliche Verputzarten wie Gipsputz, Kunstharzputz, Kalkputz, Lehmputz oder Baumwollputz haben verschiedene Preise, wobei spezielle Sicht- oder Glattputze bis zu 30 Euro pro Quadratmeter kosten können.
Auch die Qualitätsstufen des Putzes (Q1-Q4) beeinflussen die Kosten, wobei Q4 die höchsten Anforderungen an die Ebenheit erfüllt und entsprechend teurer ist.
Die Materialauswahl, wie beispielsweise Mineralputz für Außenwände, hat ebenfalls Auswirkungen auf die Verputzkosten. Kalkputz, Zementputz und Lehmputz haben jeweils unterschiedliche Kosten und Eigenschaften.
Arbeitskosten (Stundenlohn, Zeitaufwand)
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Arbeitskosten, die sich aus dem Stundenlohn der Handwerker und dem benötigten Zeitaufwand zusammensetzen.
Die Malerkosten für das Verputzen können je nach Anzahl der Arbeiter und benötigter Zeit zwischen 40 und 60 Euro pro Stunde pro Handwerker betragen. Der Arbeitsaufwand steigt mit der Größe der zu verputzenden Fläche.
Spezielle Zusatzleistungen wie Gerüstbau und Entsorgung sollten ebenfalls in die Gesamtkosten einberechnet werden. Die Komplexität der Verarbeitung und das nötige Fachwissen sind weitere wichtige Faktoren zur Kostenbestimmung.
Zustand und Beschaffenheit der Wand (Altbau vs. Neubau)
Ob es sich um einen Altbau oder Neubau handelt und wie der Zustand der zu verputzenden Wand ist, beeinflusst ebenfalls die Kosten. Bei einem Altbau muss oft zunächst der alte Putz entfernt, Unebenheiten ausgebessert und Risse verputzt werden, bevor neu verputzt werden kann. Das erhöht den Arbeitsaufwand und damit die Kosten im Vergleich zu einem Neubau mit glatten, putzfertigen Wänden.
Die Aufbereitung der Baustellenfläche und das Entfernen alter Putzschichten haben einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten. Historische Bautechniken und notwendige Vorarbeiten können zusätzliche Kosten verursachen.
Einflussfaktor | Beschreibung | Kostenauswirkung |
---|---|---|
Materialart | Einfacher Oberputz vs. Spezialputze | Spezialputze oft teurer |
Qualitätsstufe | Q1 bis Q4 | Höhere Qualitätsstufen = höhere Kosten |
Stundenlohn | 40-60 Euro pro Handwerker pro Stunde | Höherer Stundenlohn = höhere Arbeitskosten |
Flächengröße | Kleine bis große Flächen | Größere Fläche = mehr Arbeitsaufwand |
Zustand der Wand | Altbau vs. Neubau | Altbau oft aufwändiger und teurer |
Wie Sie sehen, gibt es viele Faktoren, die die Putzkosten beeinflussen. Die genaue Materialmenge für den Putz und der tatsächliche Arbeitsaufwand fürs Verputzen hängen vom individuellen Projekt ab.
Lassen Sie sich am besten einen detaillierten Kostenvoranschlag von einem Fachmann erstellen, um die voraussichtlichen Kosten für Ihr Vorhaben zu ermitteln.
Einsparmöglichkeiten beim Verputzen von Wänden
Wer beim Verputzen von Wänden Kosten sparen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Mit etwas handwerklichem Geschick und der richtigen Vorbereitung können Sie einige Arbeiten selbst erledigen und so die Putzkosten reduzieren.
Alternativ lohnt sich ein Preisvergleich verschiedener Handwerker, um günstiger zu verputzen.
Eigenleistung: Was können Sie selbst tun?
Um die Kosten für das Verputzen zu senken, bietet es sich an, einige Arbeiten in Eigenleistung zu erbringen. Dazu gehören etwa Vorarbeiten wie das Reinigen und Abschlagen loser Putzreste, das Abkleben von Fenstern und Türen sowie der An- und Abtransport von Materialien.
Auch Aufräumarbeiten im Anschluss können Sie selbst übernehmen. Durch Eigenleistungen beim Verputzen von Wänden können Sie zwischen 70 und 80 % der Gesamtkosten einsparen.
Wer sich zutraut, den gesamten Putzaufbau selbst durchzuführen, kann die Arbeitskosten der Handwerker komplett einsparen. Allerdings erfordert dies gute Vorbereitung, etwas Übung und passendes Werkzeug.
Zudem müssen Sie mehr Zeit einplanen als professionelle Handwerker benötigen würden. Beim eigenen Verlegen, Spachteln und Schleifen von Rigips-Platten können Sie etwa 70 % der Kosten sparen.
Vergleich von Handwerkerangeboten
Möchten Sie die Arbeit komplett an Profis vergeben, sollten Sie unbedingt mehrere Angebote einholen und vergleichen. Preisunterschiede von 30 % und mehr sind keine Seltenheit.
Achten Sie beim Handwerker-Preisvergleich nicht nur auf den reinen Quadratmeterpreis, sondern auch auf den Leistungsumfang und die Materialqualität.
Folgende Punkte sollten Sie beim Vergleich der Angebote berücksichtigen:
- Welche Vorarbeiten sind enthalten (z.B. Untergrund reinigen und vorbereiten)?
- Welche Putzart und -qualität wird verwendet?
- Sind Gerüstbau, Entsorgung von Abfällen und Feinreinigung im Preis inbegriffen?
- Werden An- und Abfahrtskosten separat berechnet?
- Gibt es Mengenrabatte ab einer bestimmten Quadratmeterzahl?
Scheuen Sie sich nicht, über den Umfang und die Art der Leistungen sowie die Materialqualität zu verhandeln. Teilweise lassen sich so noch einmal 10-15 % der Kosten einsparen, ohne auf Qualität verzichten zu müssen. Malerarbeiten bei der Renovierung von Innenräumen beinhalten das Entfernen alter Farbschichten und das Auftragen neuer Farbe, Verputzen oder Tapezieren.
Durch Eigenleistungen bei diesen Tätigkeiten können zwischen 60 und 80 % der Kosten für Maler- und Tapezierarbeiten eingespart werden.
Spezialfälle und zusätzliche Arbeiten
Neben dem Verputzen von Wänden gibt es noch einige Spezialfälle und zusätzliche Arbeiten, die Einfluss auf die Gesamtkosten haben können. Besonders das Verputzen der Decke erfordert oft mehr Aufwand und spezielle Techniken, was zu höheren Kosten führen kann.
Die Preise für das Verspachteln von Decken liegen typischerweise zwischen 10 und 15 Euro pro Quadratmeter.
Auch die Wahl der Putzart kann die Kosten beeinflussen.
Spezialputze wie Tadelakt oder Glattputz, die eine fugenlose und glatte Oberfläche in Bereichen wie Bad oder Dusche ermöglichen, sind in der Regel teurer als Standard-Putze.
Hier muss man mit Kosten von 70 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Der höhere Preis liegt sowohl am Materialpreis als auch am größeren Arbeitsaufwand.
Kosten für zusätzliche Arbeiten
Bei Sanierungen oder Renovierungen fallen oft zusätzliche Arbeiten an, die in die Planung und Kalkulation einbezogen werden sollten. Dazu gehören etwa das Verlegen von Leitungen unter Putz oder das Erstellen von Durchbrüchen.
Für Elektroarbeiten muss man mit Kosten von 30 bis 70 Euro pro Stunde rechnen, während neue Steckdosen oder Schalter jeweils mit 30 bis 50 Euro zu Buche schlagen.
Das Versetzen von Türen liegt preislich zwischen 200 und 600 Euro, abhängig von der Größe und dem Aufwand. Auch das Verlegen von Wasserleitungen verursacht Zusatzkosten von circa 30 bis 80 Euro pro Meter.
Zusatzarbeit | Kosten |
---|---|
Elektroarbeiten | 30 – 70 € pro Stunde |
Neue Steckdose/Schalter | 30 – 50 € pro Stück |
Türen versetzen | 200 – 600 € je nach Aufwand |
Wasserleitungen verlegen | 30 – 80 € pro Meter |
Kosten für Ausbesserungen und Reparaturen
Auch kleinere Ausbesserungen und Reparaturen am bestehenden Putz können ins Geld gehen. Risse, die breiter als 0,2 cm sind, müssen beispielsweise ausgefüllt werden und können auf Probleme im Fundament hinweisen. Die Methoden zur Ausbesserung von Rissen an Wänden umfassen Überdecken, Verspachteln und Verputzen in mehreren Schichten.
Speziell beim Ausbessern von abgeplatztem Putz an der Fassade müssen die Risse zunächst V-förmig vergrößert und mit Acrylmasse gefüllt werden, bevor die schadhafte Stelle mit Putzmasse repariert wird.
Empfehlenswert für Arbeiten am Außenputz sind Temperaturen über 5 °C, die Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung, Regen und Frost sowie ein zusätzlicher Anstrich mit Silikatfarbe zum Schutz vor Witterungseinflüssen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man bei der Planung von Putzarbeiten auch mögliche Zusatzkosten für Spezialfälle und ergänzende Arbeiten im Blick haben sollte. Mit einer sorgfältigen Vorbereitung und dem Einholen verschiedener Angebote kann man jedoch die Kosten im Rahmen halten und gleichzeitig ein optimales Ergebnis erzielen.
Fazit und Empfehlungen
Bei der Entscheidung, ob man die Wände selbst verputzen oder einen Profi beauftragen sollte, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Für größere Flächen, anspruchsvolle Techniken wie Glattputz oder schwer erreichbare Bereiche wie hohe Decken empfiehlt es sich, einen erfahrenen Handwerksbetrieb zu engagieren.
Die Kosten für das Verputzen eines kleinen Einfamilienhauses können zwischen 5.000 und 8.000 Euro liegen. Bei einer umfassenden Fassadensanierung mit Dämmung und Neuverputz sind Spezialisten gefragt, um Mängel und spätere Schäden zu vermeiden.
Die Gesamtkosten für das Verputzen im Außenbereich bei 25 Quadratmetern Fläche variieren von 950 Euro bis 1500 Euro, je nach Variante.
Wer die Putzarbeiten selbst in die Hand nehmen möchte, kann bei kleineren Flächen im Innenraum wie einem einzelnen Zimmer oder Ausbesserungsarbeiten Kosten sparen. Geübte Heimwerker sollten jedoch den Zeitaufwand und die benötigten Materialien nicht unterschätzen.
Häufig gestellte Fragen
Was kostet es, Wände zu verputzen?
Die Kosten für das Verputzen von Wänden liegen zwischen 35 und 80 Euro pro Quadratmeter, abhängig von der Putzart und den notwendigen Vorarbeiten. Innenputz ist meist günstiger als Außenputz.
Welche Faktoren beeinflussen die Putzkosten?
Die Kosten für das Verputzen werden hauptsächlich durch die Materialkosten, den Arbeitsaufwand (Stundenlohn und Zeitaufwand) sowie den Zustand und die Beschaffenheit der Wand (Altbau oder Neubau) beeinflusst.
Wie kann ich beim Verputzen von Wänden Kosten sparen?
Um Kosten zu sparen, können Sie einige Arbeiten wie Vorarbeiten, Abkleben, Materialtransport und Aufräumen selbst übernehmen. Auch der Vergleich von Handwerkerangeboten kann zu Einsparungen führen.
Was kostet das Verputzen der Decke im Vergleich zu Wänden?
Das Verputzen der Decke ist aufwendiger als das von Wänden und kostet entsprechend mehr, meist 30-50% Aufpreis im Vergleich zu Wandflächen.
Welche Spezialputze gibt es und was kosten sie?
Spezialputze wie Tadelakt oder Glattputz für fugenlose, glatte Oberflächen erfordern einen höheren Materialpreis und Arbeitsaufwand. Hier muss mit Kosten von 70-150 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden.
Wann sollte ich einen Profi für Putzarbeiten beauftragen?
Um die Kosten zu senken, lohnt sich ein Preisvergleich der Handwerker. Günstige Angebote findet man oft außerhalb der Hochsaison im Winter. Die Zusammenlegung von Gewerken wie Trockenbau, Maler und Putzer spart Anfahrtskosten. Eigenleistung ist vor allem bei Vorarbeiten und durch Mithilfe sinnvoll.
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