Parkett auf Fliesen verlegen: Ihre umfassende Anleitung

Parkett auf Fliesen verlegen: Ihre umfassende Anleitung

Redaktion

Fliesen, Parkett

Hinweis: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Rechtsberatung dar. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen ausschließlich zu Informationszwecken.

Träumen Sie von einem eleganten Holzboden, scheuen aber den Aufwand, die alten Fliesen zu entfernen? Kein Problem! Mit der richtigen Vorbereitung und Verlegetechnik können Sie Parkett direkt auf Fliesen verlegen.

Beliebte Bodenarten wie Vinyl, Laminat und Parkett eignen sich hervorragend für die Verlegung auf bestehenden Fliesen. Besonders Laminatböden punkten mit ihrer Feuchtigkeitsresistenz und einfachen Handhabung.

Die schwimmende Verlegung von Parkett bietet viele Vorteile: Der Boden kann sich bei Temperaturschwankungen ausdehnen und kontrahieren, ohne Schaden zu nehmen. Zudem geht die Installation schneller und flexibler vonstatten als bei der vollflächigen Verklebung.

Überzeugt?

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Parkett auf Fliesen verlegen.

Das Wichtigste in Kürze
  • Parkett kann direkt auf bestehende Fliesen verlegt werden
  • Die schwimmende Verlegung bietet Flexibilität und spart Kosten
  • Der Untergrund muss sauber, trocken, eben und stabil sein
  • Haftgrund, Fliesenkleber und Fugenmörtel sollten vom gleichen Hersteller stammen
  • Dispersionskleber eignet sich nur für den Innenbereich, Flexmörtel ist vielseitiger einsetzbar

Vorüberlegung: Welches Parkett ist geeignet?

Bevor Sie mit der Verlegung von Parkett auf Fliesen beginnen, ist es wichtig, sich Gedanken über die richtige Parkettart zu machen. Nicht jedes Parkett eignet sich gleichermaßen für diesen Zweck.

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welches Parkett am besten zu Ihren Bedürfnissen und den gegebenen Rahmenbedingungen passt.

Mehrschichtparkett vs. Massivparkett

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Mehrschichtparkett und Massivparkett. Mehrschichtparkett besteht aus mehreren Schichten verschiedener Holzarten und ist dadurch formstabiler als Massivparkett. Es reagiert weniger stark auf Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Massivparkett hingegen wird aus einem Stück Holz gefertigt und ist empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit und Wärme. Es kann sich bei Schwankungen leichter verziehen oder Fugen bilden.

Für die Verlegung auf Fliesen oder über Fußbodenheizung ist Mehrschichtparkett mit geringer Wärmeleitfähigkeit besser geeignet als Massivparkett. Multilayer-Parkett ist in der Regel bis zu 6 Zentimeter dick.

Ein weiterer Vorteil von Mehrschichtparkett ist, dass es sich leichter abschleifen lässt. Massivholzparkett kann problemlos etwa vier bis acht Mal abgeschliffen werden, je nach Dicke des Materials. Bei Fertigparkett gestaltet sich das Abschleifen schwierig, da es sehr dünn ist und daher eher empfohlen wird, es komplett auszutauschen.

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ParkettartVorteileNachteile
MehrschichtparkettFormstabilGeeignet für FußbodenheizungLeicht abzuschleifenHöherer PreisGeringere Lebensdauer
MassivparkettLange LebensdauerMehrfach abschleifbarNatürliche OptikEmpfindlicher gegenüber Feuchtigkeit und WärmeNicht optimal für Fußbodenheizung

Auswahlkriterien

Bei der Auswahl des Parketts spielen neben der Konstruktion auch andere Faktoren eine wichtige Rolle. Achten Sie auf die Holzart, Oberflächenbehandlung, Optik und Nutzungsklasse.

Helle Hölzer wie Ahorn, Esche oder Buche wirken freundlich und können kleinere Räume optisch vergrößern. Dunkle Hölzer wie Eiche, Nussbaum oder Wenge schaffen eine elegante und warme Atmosphäre.

Die Oberflächenbehandlung beeinflusst die Strapazierfähigkeit und Pflege des Parketts. Versiegeltes Parkett ist widerstandsfähiger und pflegeleichter als geöltes Parkett. Die Optik des Parketts sollte zum Einrichtungsstil passen. Landhausdielen mit Fase betonen den rustikalen Charakter, während Schiffsboden klassisch-elegant wirkt.

Die Nutzungsklasse gibt an, für welche Beanspruchung das Parkett geeignet ist. Für stark frequentierte Räume empfiehlt sich Parkett mit höherer Nutzungsklasse. Parkettboden kostet zwischen 30 und 60 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu liegt Laminatboden preislich zwischen 12 bis 30 Euro pro Quadratmeter und Fliesen kosten durchschnittlich zwischen 15 und 100 Euro pro Quadratmeter.

Treffen Sie Ihre Entscheidung basierend auf Ihren individuellen Anforderungen und lassen Sie sich von Fachleuten beraten. Mit der richtigen Parkettart schaffen Sie die perfekte Grundlage für ein gelungenes Verlegeprojekt auf Fliesen.

Vorbereitungen für das Verlegen von Parkett auf Fliesen

Bevor Sie mit der Verlegung von Parkett auf Ihrem Fliesenboden beginnen, sind einige wichtige Vorbereitungsschritte notwendig. Diese sorgfältige Vorbereitung bildet die Grundlage für ein perfektes Endergebnis und eine lange Haltbarkeit Ihres neuen Parkettbodens.

1. Zustand der Fliesen überprüfen

Zunächst muss der Zustand der vorhandenen Fliesen gründlich geprüft werden. Achten Sie auf lose, beschädigte oder fehlende Fliesen und ersetzen Sie oder reparieren Sie diese. Durch vorsichtiges Abklopfen mit einem Gummihammer lässt sich testen, ob einzelne Fliesen hohl klingen oder wackeln. Diese müssen entfernt werden. Kleine Risse oder Abplatzungen können mit Epoxidharz-Spachtelmasse oder Fliesenkleber aufgefüllt werden, während größere Schäden das Austauschen der betroffenen Fliesen erfordern.

Überprüfen Sie auch die Fugen zwischen den Fliesen: Lockere oder beschädigte Fugen müssen ausgekratzt und neu verfugt werden.

2. Reinigung und Entfernung von Rückständen

Eine gründliche Reinigung der Fliesenoberfläche ist unerlässlich, bevor das Parkett verlegt wird. Entfernen Sie alle Verschmutzungen, Fette, Wachse und Pflegemittelrückstände restlos.

Hierfür eignen sich Fettlöser oder alkalische Reiniger in Verbindung mit einem Scheuerschwamm oder einer Bürste. Bei hartnäckigen Rückständen kann ein Schleifvlies zum Einsatz kommen. Kalkablagerungen oder Zementschleier lassen sich mit einem sauren Reiniger auf Basis von Phosphor- oder Salzsäure entfernen – achten Sie dabei auf ausreichende Lüftung und tragen Sie Schutzkleidung.

Nach der Reinigung wird der Boden mit klarem Wasser nachgespült und muss vollständig abtrocknen. Es dürfen keine Rückstände der Reinigungsmittel auf der Oberfläche zurückbleiben. Impressiv: 80% der Fachleute empfehlen eine gründliche Reinigung des Fliesenuntergrunds vor der Verlegung von Massivparkett.

3. Unebenheiten ausgleichen

Um eine ebene Verlegefläche für das Parkett zu schaffen, müssen Unebenheiten im Fliesenboden wie Höhenunterschiede oder Verwerfungen ausgeglichen werden. Spachtelmassen auf Zement- oder Kunstharzbasis sind hierfür bestens geeignet.

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Kleinere Vertiefungen und Löcher lassen sich mit schnell abbindender Reparaturspachtelmasse auffüllen, während für großflächige Unebenheiten selbstverlaufende Fliesennivelliermasse empfohlen wird. Tragen Sie die Spachtelmasse mit einem glatten Spachtel oder einer Glättekelle gleichmäßig auf und lassen Sie sie verlaufen. Bei Bedarf kann nach dem Aushärten nochmals nachgespachtelt werden.

Beachten Sie unbedingt die Trocknungs- und Aushärtezeiten der Spachtelmassen, bevor Sie weiterarbeiten. Nach dem vollständigen Aushärten werden Unebenheiten der Spachtelfläche mit einem feinen Schleifgitter oder Schleifvlies angeschliffen, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.

Beachten Sie: Eine tolerable Unebenheit von 5 mm ist für ein makelloses Ergebnis beim Verlegen eines neuen Bodens auf Fliesen akzeptabel. Einzelne Fliesen dürfen maximal 2 mm Höhenunterschied aufweisen, wenn der alte Fliesenboden für einen neuen vorbereitet wird.

4. Grundierung auftragen

Um die Haftung des Parketts auf dem Fliesenuntergrund zu verbessern, muss eine Grundierung aufgetragen werden. Diese schafft einen griffigen Untergrund für den Parkettkleber.

Für Fliesen eignen sich Haftgrundierungen mit Quarzsand, die in die glatte Oberfläche eindringen und eine raue Struktur schaffen.

Tragen Sie den Haftgrund mit einer Schaumstoffrolle gleichmäßig auf. Alternativ können auch Dispersionsgrundierungen oder spezielle Voranstriche für Parkett auf Fliesen verwendet werden, die eine Haftbrücke zwischen Untergrund und Kleber bilden. Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen, bevor das Parkett verlegt wird.

Die Trocknungszeit hängt vom jeweiligen Produkt ab und kann zwischen 2 und 12 Stunden betragen. Auf stark saugenden Untergründen kann eine zweite Schicht Grundierung erforderlich sein, aber vermeiden Sie zu hohe Schichtdicken, da diese die Haftung beeinträchtigen können.

Mit diesen Vorbereitungsschritten schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verlegung von Parkett auf Fliesen.

Nice to know: 35 % der Verlegungen von Massivparkett auf Fliesen erfolgen mit professioneller Hilfe, während 25 % der Kunden DIY-Optionen bevorzugen. Unabhängig davon, ob Sie sich für eine professionelle Verlegung entscheiden oder das Projekt selbst in die Hand nehmen, ist eine sorgfältige Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg.

Anleitung zur Verlegung von Parkett auf Fliesen

Nachdem Sie alle Vorbereitungen abgeschlossen haben, können Sie nun mit der eigentlichen Verlegung des Parketts auf Ihren Fliesen beginnen.

Wir führen Sie Schritt für Schritt durch den Prozess und geben Ihnen wertvolle Tipps, damit Ihr neuer Parkettboden perfekt verlegt wird und lange hält.

1. Materialien und Werkzeuge vorbereiten

Zu den benötigten Materialien und Werkzeugen für die Parkettverlegung gehören neben dem Parkett selbst auch der passende Parkettklebstoff, ein Zahnspachtel zum Auftragen des Klebstoffs, ein Schlagklotz zum Anklopfen der Dielen sowie diverses Zubehör wie Zugeisen, Abstandskeile, Säge und Schleifpapier.

Es empfiehlt sich, etwa 5-10% mehr Parkett zu bestellen als die reine Raumfläche, um Verschnitt auszugleichen.

2. Fliesen anschleifen und Grundierung auftragen

Um die Haftung des Parketts zu verbessern, müssen die Fliesen zunächst mit einer Fliesenschleifmaschine und einem groben Diamantpad angeschliffen werden. Dadurch wird die Oberfläche aufgeraut und egalisiert.

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Der entstehende Staub muss gründlich entfernt werden, bevor eine geeignete Grundierung wie ein Dispersionsvorstrich aufgetragen wird, um die Haftung zusätzlich zu verbessern und vor Restfeuchte zu schützen.

3. Parkett verkleben

Der Parkettklebstoff wird nun mit dem Zahnspachtel gleichmäßig auf den Untergrund aufgetragen. Die Parkettdielen werden anschließend in den frischen Klebstoff eingelegt und mit einem Schlagklotz fest angeklopft, sodass eine enge Verbindung entsteht.

An den Wänden sollten Abstandskeile eine Dehnungsfuge von mindestens 10 mm sicherstellen. Überstände in den Fugenbereichen müssen sofort entfernt werden, solange der Klebstoff noch frisch ist.

4. Trocknungszeit und Nachbearbeitung

Nach dem Verkleben muss das Parkett mindestens 24 Stunden trocknen und abbinden. Während dieser Aushärtezeit sollte der Raum nicht betreten werden. Kleine Unebenheiten können anschließend durch vorsichtiges Schleifen egalisiert werden.

Um das Parkett langfristig zu schützen, empfiehlt sich eine Oberflächenbehandlung durch Versiegelung oder Ölung. Zum Schluss werden noch Randfugen mit Sockelleisten und Übergänge mit passenden Profilen abgedeckt, um einen sauberen Abschluss zu erhalten.

Wie Sie sehen, ist das Verlegen von Parkett auf Fliesen mit etwas handwerklichem Geschick und der richtigen Vorbereitung machbar.

Nehmen Sie sich die nötige Zeit für jeden Arbeitsschritt und arbeiten Sie sorgfältig, dann werden Sie viele Jahre Freude an Ihrem neuen Parkettboden haben. Die geringe Aufbauhöhe von Parkett im Vergleich zu Fliesen erleichtert zudem die Anpassung von Türen und Schwellen.

Häufig gestellte Fragen

Kann man verschiedene Bodenbeläge direkt auf bestehende Fliesen verlegen?

Ja, man kann Bodenarten wie Parkett, Vinyl und Laminat direkt auf Fliesen verlegen. Laminatböden sind dabei besonders beliebt, da sie feuchtigkeitsresistent und leicht zu verlegen sind. Eine kostengünstige Alternative sind PVC-Böden.

Was ist der Unterschied zwischen schwimmender und vollflächiger Verlegung von Parkett?

Bei der schwimmenden Verlegung wird das Parkett nicht fest mit dem Unterboden verklebt, sondern auf einer dämmenden Unterlage verlegt. Dies ermöglicht dem Parkett, sich bei Temperaturschwankungen auszudehnen und zu kontrahieren. Die schwimmende Verlegung ist schneller, flexibler und kostengünstiger als die vollflächige Verklebung.

Wie bereitet man den Untergrund für die Parkettverlegung auf Fliesen vor?

Zunächst prüft man, ob der Untergrund sauber, trocken, eben und stabil ist. Unebenheiten werden abgespachtelt und die Fläche gründlich von Fett und Schmutz gereinigt. Als Grundierung trägt man einen Haftgrund mit Quarzsand auf die alten Fliesen auf, um dem Parkettklebstoff später Halt auf der glatten Oberfläche zu geben.

Welche Arten von Parkett eignen sich für die Verlegung auf Fliesen und Fußbodenheizung?

Mehrschichtparkett mit geringer Wärmeleitfähigkeit ist besser geeignet als Massivparkett. Es besteht aus mehreren Schichten verschiedener Holzarten und ist formstabiler. Massivparkett reagiert stärker auf Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit und kann sich leichter verziehen oder Fugen bilden.

Worauf sollte man bei der Auswahl des Parketts für die Verlegung auf Fliesen achten?

Wichtige Kriterien sind die Holzart, Oberflächenbehandlung, Optik und Nutzungsklasse. Helle Hölzer wirken freundlich und vergrößern Räume optisch, dunkle schaffen eine elegante Atmosphäre. Versiegeltes Parkett ist pflegeleichter als geöltes. Die Optik sollte zum Einrichtungsstil passen und die Nutzungsklasse zur Beanspruchung des Raumes.

Wie reinigt man die Fliesenoberfläche vor der Verlegung von Parkett?

Die Fliesen müssen gründlich von Verschmutzungen, Fetten, Wachsen und Pflegemittelrückständen befreit werden. Dazu eignen sich Fettlöser oder alkalische Reiniger mit einem Scheuerschwamm oder einer Bürste. Hartnäckige Rückstände können mit Schleifvlies angeschliffen werden. Nach der Reinigung wird mit klarem Wasser nachgespült und die Fläche muss vollständig abtrocknen.

Wie wird das Parkett auf den Fliesen verklebt?

Der Parkettklebstoff wird mit einem Zahnspachtel gleichmäßig auf den Untergrund aufgetragen. Die Parkettdielen werden dann in den frischen Klebstoff eingelegt und mit einem Schlagklotz fest angedrückt, die Fugen sollten möglichst eng sein. An den Wänden werden Abstandskeile für eine Dehnungsfuge verwendet. Überstehender Klebstoff muss sofort entfernt werden.

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