Beim Teilverkauf einer Immobilie ist das Durchführungsentgelt eine Gebühr, die für die Abwicklung und Umsetzung des Verkaufsprozesses eines Immobilienanteils erhoben wird.
Was ist das Durchführungsentgelt beim Teilverkauf?
Das Durchführungsentgelt ist eine Dienstleistungsgebühr, die anfällt, wenn ein Immobilieneigentümer nur einen Teil seines Hauses oder Grundstücks verkauft, anstatt das gesamte Objekt zu veräußern.
Diese Gebühr deckt die organisatorischen und administrativen Aufwendungen ab, die während der Durchführung eines Teilverkaufs entstehen. Dazu zählen unter anderem:
- die Erstellung und Prüfung von Verträgen,
- die notarielle Abwicklung,
- die Kommunikation mit Behörden und Grundbuchämtern,
- sowie gegebenenfalls die Betreuung durch den Anbieter oder Berater während des gesamten Prozesses.
In einfachen Worten: Das Durchführungsentgelt ist der Preis für die professionelle Durchführung und rechtssichere Umsetzung eines Teilverkaufs.
Wann fällt ein Durchführungsentgelt an?
Das Durchführungsentgelt wird immer dann erhoben, wenn ein Eigentümer einen Anteil seiner Immobilie an einen Anbieter verkauft, aber weiterhin Miteigentümer bleibt. Diese Form des Verkaufs erfreut sich vor allem bei älteren Eigentümern großer Beliebtheit, die Liquidität aus ihrem Immobilienvermögen freisetzen möchten, ohne ihr Zuhause vollständig aufzugeben.
Da bei einem Teilverkauf mehrere Eigentumsrechte neu geregelt und im Grundbuch eingetragen werden müssen, ist der Verwaltungsaufwand höher als bei einem klassischen Immobilienverkauf. Genau für diesen Mehraufwand wird das Durchführungsentgelt fällig.
In einigen Fällen kann ein solches Entgelt auch bei anderen Sonderformen von Immobilientransaktionen anfallen – etwa bei der Einrichtung eines Nießbrauchrechts oder bei speziellen Beteiligungsmodellen, die eine komplexe Eigentumsstruktur erfordern.
Wie wird das Durchführungsentgelt berechnet?
Die Höhe des Durchführungsentgelts ist nicht gesetzlich festgelegt und variiert je nach Anbieter und Transaktionsvolumen. Üblicherweise orientiert sich die Gebühr am Wert des verkauften Immobilienanteils und wird prozentual berechnet.
Typische Spannen liegen zwischen 1 % und 3 % des Teilverkaufspreises.
Beispiel:
Wird ein Immobilienanteil im Wert von 200.000 Euro verkauft und beträgt das Durchführungsentgelt 2 %, so beläuft sich die Gebühr auf 4.000 Euro.
Es lohnt sich, die Konditionen verschiedener Anbieter zu vergleichen, da die Kostenstrukturen und enthaltenen Leistungen stark variieren können. In manchen Fällen sind zusätzliche Dienstleistungen wie Wertermittlung oder rechtliche Betreuung im Entgelt bereits enthalten.
Welche steuerlichen Aspekte gibt es zu beachten?
Das Durchführungsentgelt kann steuerliche Auswirkungen haben, da es zu den Nebenkosten des Teilverkaufs zählt.
In vielen Fällen lässt sich die Gebühr steuerlich geltend machen, insbesondere wenn die Immobilie vermietet oder gewerblich genutzt wird. Wird sie privat genutzt, kann das Durchführungsentgelt als Veräußerungskosten in die Steuererklärung einfließen.
Allerdings sind die steuerlichen Regelungen rund um Teilverkäufe komplex und hängen von individuellen Faktoren ab – etwa vom Nutzungszweck der Immobilie oder der Haltefrist seit dem Erwerb. Daher ist eine Beratung durch einen Steuerberater dringend zu empfehlen, um mögliche Vorteile optimal zu nutzen und Fehler bei der Deklaration zu vermeiden.
Wie unterscheidet sich das Durchführungsentgelt von anderen Gebühren?
Im Immobilienbereich gibt es eine Vielzahl an Kostenpositionen, die leicht verwechselt werden können. Daher ist es wichtig, das Durchführungsentgelt klar von anderen Gebührenarten abzugrenzen:
- Maklerprovision: Wird gezahlt, wenn ein Makler die Immobilie vermittelt oder Käufer und Verkäufer zusammenbringt.
- Notargebühren: Entstehen durch die Beurkundung und Eintragung des Verkaufs im Grundbuch.
- Verwaltungsentgelt: Bezieht sich auf die laufende Verwaltung einer Immobilie, etwa bei vermieteten Objekten oder Immobilienfonds.
- Durchführungsentgelt: Spezifisch für die Abwicklung des Teilverkaufs – also die organisatorische und rechtliche Umsetzung der Transaktion.
Diese Unterscheidung ist besonders für Investoren wichtig, die eine präzise Kostenkalkulation anstreben. Ein Missverständnis zwischen den Gebührenarten kann zu falschen Annahmen über die Rentabilität einer Investition führen.
Wie beeinflusst das Durchführungsentgelt den Gesamtertrag?
Da das Durchführungsentgelt direkt vom Verkaufserlös abgezogen wird, reduziert es den kurzfristig verfügbaren Kapitalbetrag. Auf lange Sicht kann es sich jedoch lohnen, weil die Gebühr Rechtssicherheit und Effizienz im Verkaufsprozess gewährleistet.
Fehlerhafte Vertragsgestaltung oder unklare Eigentumsverhältnisse könnten langfristig deutlich höhere Kosten verursachen.
Ein weiterer Vorteil: Viele Anbieter übernehmen im Rahmen des Durchführungsentgelts auch die vollständige Organisation des Verkaufs, was Eigentümern Zeit und Nerven spart. Besonders für ältere Verkäufer oder unerfahrene Anleger kann diese Entlastung ein entscheidendes Argument sein.
Fazit
Das Durchführungsentgelt beim Teilverkauf ist eine unvermeidbare, aber sinnvolle Gebühr, die die professionelle und rechtssichere Durchführung eines Immobilienanteilsverkaufs gewährleistet. Sie deckt alle wesentlichen Verwaltungskosten ab, sorgt für einen reibungslosen Ablauf und schützt Eigentümer vor rechtlichen Fallstricken.
Wer sich für einen Teilverkauf entscheidet, sollte das Entgelt in seine Kalkulation einbeziehen, verschiedene Anbieter vergleichen und steuerliche Aspekte im Blick behalten. So lässt sich sicherstellen, dass der Teilverkauf nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch ein voller Erfolg wird.
Verwandte Begriffe, nach denen häufig gesucht wird:
Teilverkauf, Immobilienverkauf, Maklerprovision, Notargebühren, Grundbuchkosten, Transaktionskosten, Immobilienrecht, Veräußerungskosten, Teilkaufvertrag, Immobilienbewertung, Verkaufsabwicklung, Investitionsplanung.