Courtage – Bedeutung, Höhe und Regelungen der Maklerprovision

Die Courtage ist die Vergütung für die Vermittlung von Immobiliengeschäften – also die Bezahlung, die ein Makler für seine Dienstleistung erhält. Sie wird häufig auch als Maklerprovision bezeichnet.

Was bedeutet der Begriff „Courtage“?

Die Courtage ist das Honorar, das ein Immobilienmakler für die erfolgreiche Vermittlung eines Kauf-, Miet- oder Verkaufsvertrages erhält. Sie fällt immer dann an, wenn ein Makler eine Immobilientransaktion vermittelt oder begleitet – etwa beim Verkauf eines Hauses, dem Kauf einer Eigentumswohnung oder der Vermietung einer Immobilie. Im Grunde handelt es sich um eine erfolgsabhängige Zahlung: Nur wenn das Geschäft tatsächlich zustande kommt, wird die Courtage fällig.

Der Begriff „Courtage“ stammt aus dem Französischen und wird vor allem in der Immobilienbranche verwendet. In anderen Wirtschaftsbereichen, zum Beispiel im Versicherungs- oder Handelswesen, spricht man dagegen meist von einer Provision.

Wie hoch ist die Courtage in Deutschland?

Die Höhe der Courtage richtet sich in der Regel nach dem Kaufpreis oder Mietpreis einer Immobilie. Sie wird prozentual berechnet und liegt in Deutschland meist zwischen 3 % und 7 % des Kaufpreises, zuzüglich Mehrwertsteuer.

Eine gesetzlich einheitliche Regelung gibt es nicht – die Höhe kann je nach Bundesland, Region oder Marktumfeld variieren. In Ballungsräumen wie München oder Hamburg sind oft andere Sätze üblich als in kleineren Städten.

Ein Beispiel: Kostet eine Immobilie 400.000 €, und die vereinbarte Maklercourtage beträgt 3,57 % (inkl. MwSt.), ergibt das 14.280 € an Maklergebühren. Diese Vergütung deckt verschiedene Leistungen ab, von der Marktanalyse und Objektbewertung über Exposé-Erstellung, Besichtigungen und Vertragsverhandlungen bis hin zur Begleitung beim Notartermin.

Wer zahlt die Courtage?

Diese Frage ist zentral – und seit 2020 gesetzlich klarer geregelt.

  • Beim Immobilienkauf: Käufer und Verkäufer teilen sich die Courtage in der Regel je zur Hälfte, sofern der Makler für beide Seiten tätig ist.
  • Bei Mietobjekten: Hier gilt das sogenannte Bestellerprinzip. Das bedeutet: Wer den Makler beauftragt, bezahlt ihn auch. Wenn also der Vermieter den Makler engagiert, trägt er die Kosten – nicht der Mieter.

Diese Regelungen sorgen für mehr Fairness und Transparenz auf dem Immobilienmarkt.

Unterschied zwischen Courtage und Provision

Im Kern bedeuten beide Begriffe dasselbe: eine Vergütung für eine erfolgreiche Vermittlungsleistung. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Verwendung. Während der Begriff Courtage traditionell im Immobilien- und Finanzsektor genutzt wird, spricht man in anderen Bereichen – etwa bei Versicherungen oder Handelsgeschäften – von einer Provision.

Beide Varianten haben jedoch den gleichen rechtlichen Hintergrund: Die Zahlung erfolgt nur bei erfolgreicher Vermittlung.

Kann die Courtage verhandelt werden?

Ja, die Courtage ist grundsätzlich verhandelbar. Da es sich um eine frei vereinbarte Vergütung handelt, hängt die tatsächliche Höhe vom Marktumfeld, dem Wert der Immobilie und dem Verhandlungsgeschick der Parteien ab. Wer gut vorbereitet in das Gespräch mit dem Makler geht, kann häufig ein bis zwei Prozentpunkte heraushandeln. Wichtig ist, dass die Vereinbarung schriftlich festgehalten wird – idealerweise bereits im Maklervertrag.

Ist die Courtage steuerlich absetzbar?

Ob und in welchem Umfang eine Courtage steuerlich abgesetzt werden kann, hängt davon ab, wie die Immobilie genutzt wird.

Wird die Immobilie vermietet oder als Kapitalanlage genutzt, zählt die Courtage zu den Werbungskosten und kann steuerlich geltend gemacht werden.

Bei selbstgenutztem Wohneigentum ist sie hingegen nicht absetzbar, da keine Einkünfte aus Vermietung erzielt werden.

Für Investoren kann die steuerliche Absetzbarkeit ein entscheidender Vorteil sein, da sie die Gesamtrendite einer Immobilie positiv beeinflusst.

Fazit

Die Courtage ist ein zentraler Bestandteil jedes Immobiliengeschäfts. Sie vergütet die Arbeit des Maklers, der Käufer und Verkäufer zusammenführt, den Markt analysiert und den gesamten Verkaufsprozess begleitet. Wer die gesetzlichen Regelungen, Verhandlungsspielräume und steuerlichen Aspekte kennt, kann bei seinem nächsten Immobilienkauf nicht nur Kosten sparen, sondern auch rechtlich auf der sicheren Seite stehen.

Verwandte Begriffe, nach denen häufig gesucht wird:

Provisionsfrei, Maklergebühr, Notarkosten, Grunderwerbsteuer, Grundbuch, Bestellerprinzip, Eigentumswohnung, Kapitalanlage, Vermietung, Rendite, Nebenkosten