Der Erwerb einer Immobilie ist für die meisten Deutschen die größte Anschaffung ihres Lebens. Dabei ist es wichtig, den Ablauf des Hauskaufs genau zu kennen und sich sorgfältig vorzubereiten. In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, worauf es beim Immobilienkauf ankommt – von der Budgetplanung über die Finanzierung bis zum Einzug ins neue Eigenheim.
Bevor Sie sich auf die Suche nach Ihrem Traumhaus begeben, sollten Sie zunächst Ihre finanzielle Situation analysieren. Stellen Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüber und legen Sie einen realistischen Budgetrahmen fest. Berücksichtigen Sie dabei auch die zusätzlichen Kosten beim Erwerb einer Immobilie wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklergebühren. Die Notarkosten beim Immobilienkauf betragen in der Regel 1,5% bis 2% des vereinbarten Kaufpreises.
Ein wichtiger Faktor bei der Finanzierung ist das verfügbare Eigenkapital. In den meisten Fällen reicht das Eigenkapital allein nicht aus, um eine Immobilie zu erwerben. Daher ist es ratsam, verschiedene Finanzierungsoptionen zu vergleichen und individuell auf Ihre Situation zugeschnittene Lösungen zu finden. Eine Finanzierung von der Stange existiert nicht. Lassen Sie sich von einem erfahrenen Finanzberater unterstützen, um den für Sie passenden Weg zu finden.
Mit einem klaren Budget und einer soliden Finanzierungsstrategie können Sie sich dann auf die Suche nach Ihrer Wunschimmobilie machen. Definieren Sie vorab Ihre Kriterien wie Lage, Größe und Ausstattung. Sichten Sie Immobilienangebote und vereinbaren Sie Besichtigungstermine, um sich selbst ein Bild zu machen. Achten Sie dabei auch auf Faktoren wie die Verkehrsinfrastruktur und die Verfügbarkeit einer Internetanbindung, die besonders in ländlichen Regionen relevant sein können.
- Der Immobilienkauf ist für die meisten Deutschen die größte Anschaffung ihres Lebens.
- Zusätzliche Kosten wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklergebühren müssen berücksichtigt werden.
- Eigenkapital reicht oft nicht aus, um eine Immobilie vollständig zu finanzieren.
- Individuelle Finanzierungslösungen sind gefragt, da es keine Standardfinanzierung gibt.
- Bei der Immobiliensuche sollten persönliche Kriterien und regionale Faktoren beachtet werden.
Budgetplanung und Finanzierung
Bevor Sie sich auf die Suche nach Ihrer Traumimmobilie machen, ist es wichtig, dass Sie sich zunächst einen genauen Überblick über Ihre finanzielle Situation verschaffen. Denn nur so können Sie realistisch einschätzen, welche Immobilien für Sie überhaupt in Frage kommen und wie viel Budget Ihnen letztendlich für den Hauskauf zur Verfügung steht. Mit einer sorgfältigen Budgetplanung und der Wahl der passenden Finanzierung legen Sie den Grundstein für Ihren erfolgreichen Weg ins Eigenheim.
Finanzielle Situation analysieren
Um Ihre finanziellen Möglichkeiten für den Hauskauf zu ermitteln, sollten Sie zunächst ein detailliertes Haushaltsbuch führen. Notieren Sie darin alle regelmäßigen Einnahmen wie Ihr Gehalt, Mieteinnahmen oder Kapitalerträge.
Stellen Sie diesen Einnahmen dann Ihre monatlichen Ausgaben gegenüber, wie zum Beispiel Kosten für Lebensmittel, Versicherungen, Auto und Freizeit. Die Differenz zeigt Ihnen, wie viel Geld Sie jeden Monat für die Finanzierung Ihrer Immobilie aufbringen können. Experten empfehlen, nicht mehr als 30% des Haushaltseinkommens für die Wohnkosten einzuplanen, um auch unvorhergesehene Ausgaben stemmen zu können.
Eigenkapital berechnen und bereitstellen
Ein wichtiger Faktor bei der Immobilienfinanzierung ist das Eigenkapital. In der Regel verlangen Banken, dass Sie 20% bis 30% des Kaufpreises inklusive Nebenkosten aus eigener Tasche zahlen.
Je mehr Eigenkapital Sie aufbringen können, desto geringer fällt der benötigte Kredit aus.
Durchforsten Sie also Ihre Ersparnisse auf Giro- und Tagesgeldkonten, prüfen Sie Ihre Wertpapiere und berücksichtigen Sie mögliche Schenkungen oder Erbschaften. Bedenken Sie auch, dass neben dem reinen Kaufpreis noch Erwerbsnebenkosten anfallen, wie die Grunderwerbsteuer (3,5% – 6,5% des Kaufpreises je nach Bundesland), Notargebühren (ca. 1,5%) und eventuell eine Maklerprovision (3% – 7%).
Verschiedene Finanzierungsoptionen vergleichen
Wenn Sie wissen, wie viel Eigenkapital Sie einbringen können und welche monatliche Rate für Sie tragbar ist, können Sie verschiedene Finanzierungsangebote einholen und vergleichen. Neben klassischen Banken und Sparkassen bieten auch spezialisierte Baufinanzierer, Versicherungen oder Bausparkassen Immobiliendarlehen an.
Achten Sie bei den Angeboten vor allem auf den effektiven Jahreszins, die Zinsbindungsfrist, die anfängliche Tilgungsrate und die Möglichkeit zu Sondertilgungen. Auch die Bearbeitungsgebühren und eventuelle Restschuldversicherungen sollten Sie im Blick haben. Lassen Sie sich die Angebote am besten schriftlich geben und nehmen Sie sich Zeit für einen gründlichen Vergleich.
Mit einem individuell auf Sie zugeschnittenen Finanzierungsplan steht Ihrem Traumhaus dann nichts mehr im Wege.
Immobiliensuche und Auswahl
Wenn Sie auf der Suche nach Ihrer Wunschimmobilie sind, ist es wichtig, sich zunächst über Ihre persönlichen Anforderungen im Klaren zu sein. Überlegen Sie, welche Lage, Größe, Ausstattung und welches Budget für Sie in Frage kommen.
Entscheiden Sie auch, ob Sie lieber einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie sowie eine Eigentumswohnung oder ein Haus bevorzugen. Seien Sie dabei durchaus kompromissbereit, denn nicht immer lässt sich alles unter einen Hut bringen.
Kriterien für die Immobiliensuche festlegen
Bevor Sie mit der konkreten Immobiliensuche beginnen, sollten Sie sich über Ihre Prioritäten im Klaren sein. Erstellen Sie eine Liste mit Ihren Wünschen und Anforderungen, die Sie nach Wichtigkeit ordnen. Dabei kann es hilfreich sein, zwischen „Must-haves“ und „Nice-to-haves“ zu unterscheiden. Zu den wichtigsten Kriterien gehören meist:
- Lage (Stadt, Stadtteil, Infrastruktur, Verkehrsanbindung)
- Größe (Wohnfläche, Zimmeranzahl, Grundstücksgröße)
- Zustand (Baujahr, Sanierungsbedarf, Energieeffizienz)
- Preis (Kaufpreis, Nebenkosten, Finanzierbarkeit)
Berücksichtigen Sie auch Ihre zukünftigen Bedürfnisse, beispielsweise wenn Sie eine Familie gründen oder im Alter barrierefrei wohnen möchten. Bei der Suche nach Immobilien ist das Angebot oft knapp, während die Nachfrage hoch ist. Seien Sie daher geduldig und kompromissbereit, ohne jedoch Ihre wichtigsten Kriterien aus den Augen zu verlieren.
Immobilienangebote sichten und bewerten
Immobilienangebote finden Sie in Online-Immobilienportalen, Zeitungsannoncen oder bei Maklern. Anhand der Exposés können Sie eine erste Vorauswahl treffen. Achten Sie dabei auf Informationen wie:
- Wohnfläche und Grundriss
- Lage und Umgebung
- Baujahr und Zustand
- Energieausweis und Effizienzklasse
- Kaufpreis und Nebenkosten
- Hausgeld oder Mieteinnahmen (bei Eigentumswohnungen)
Vergleichen Sie die Angebote sorgfältig und erstellen Sie eine engere Auswahl von Immobilien, die Sie näher in Augenschein nehmen möchten. Bedenken Sie dabei auch, dass attraktive Objekte schnell vom Markt sein können, insbesondere in begehrten Lagen wie den Speckgürteln großer Städte wie Düsseldorf, Berlin, Köln oder München.
Besichtigungstermine vereinbaren und durchführen
Um einen realistischen Eindruck von einer Immobilie zu gewinnen, führt kein Weg an einer Besichtigung vor Ort vorbei. Vereinbaren Sie dazu Termine mit dem Verkäufer oder Makler. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die Immobilie gründlich in Augenschein zu nehmen und alle relevanten Fragen zu klären, beispielsweise zu:
- Bausubstanz und Sanierungsbedarf
- Grundrisse und Raumaufteilung
- Licht- und Lärmverhältnisse
- Nachbarschaft und Infrastruktur
Bei Eigentumswohnungen sollten Sie auch die Gemeinschaftsflächen, den Zustand des Gesamtgebäudes und die Rücklagen der Eigentümergemeinschaft unter die Lupe nehmen. Planen Sie ruhig mehrere Besichtigungen zu verschiedenen Tageszeiten ein, um ein umfassendes Bild zu erhalten. So können Sie fundiert entscheiden, ob die Immobilie wirklich zu Ihnen passt.
Schritt | Wichtige Aspekte |
---|---|
Kriterien festlegen | Lage und UmgebungGröße und ZimmeranzahlZustand und EnergieeffizienzPreis und Finanzierbarkeit |
Angebote sichten | Online-Immobilienportale nutzenExposés vergleichenEngere Auswahl treffen |
Besichtigungen durchführen | Termine vereinbarenImmobilie gründlich prüfenFragen zu Zustand, Lage, etc. klärenMehrfach zu verschiedenen Zeiten besichtigen |
Mit einer sorgfältigen, gut strukturierten Immobiliensuche erhöhen Sie Ihre Chancen, die passende Immobilie zu finden, die Ihren Wünschen und Anforderungen entspricht. Lassen Sie sich dabei von Experten wie Maklern oder Finanzberatern unterstützen, die mit ihrer Erfahrung und Marktkenntnis wertvolle Hilfestellung leisten können.
Kaufentscheidung und Kaufvertrag
Nachdem Sie die passende Immobilie gefunden haben, geht es an die Preisverhandlung mit dem Verkäufer oder Makler. Als Argumentationshilfe dienen dabei Kaufpreise vergleichbarer Objekte oder Marktberichte mit Preisspannen für die Region. Bedenken Sie, dass die Immobilienpreise seit Jahren steigen, besonders bei jungen Familien, die sich nach den eigenen vier Wänden sehnen.
Eine vorab eingeholte Finanzierungszusage der Bank stärkt Ihre Verhandlungsposition und zeigt dem Verkäufer, dass Sie es ernst meinen. Für die Budgetplanung beim Hauskauf wird empfohlen, 20-30 % des Kaufpreises inklusive Kaufnebenkosten als Eigenkapital zu haben.
Kaufpreisverhandlungen und Kaufzusage
Bei der Preisverhandlung gilt es, selbstbewusst, aber auch realistisch aufzutreten. Argumentieren Sie sachlich und bleiben Sie freundlich, auch wenn die Verhandlungen zäh verlaufen. In der Regel belaufen sich die Kaufnebenkosten für den Makler auf etwa 7 % des Kaufpreises. Provisionsraten für Makler liegen je nach Region zwischen 2,5% bis 3,5% des Kaufpreises (plus Mehrwertsteuer).
Ist man sich einig, kann eine Reservierungsvereinbarung den Kaufwillen bekräftigen. Diese ist zwar nicht rechtlich bindend, signalisiert aber die Ernsthaftigkeit beider Parteien.
Prüfung und Vorbereitung des Kaufvertrags
Vor Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrags sind wichtige Unterlagen zu prüfen. Dazu zählen der Grundbuchauszug, die Teilungserklärung bei Eigentumswohnungen, Baupläne, Grundrisse, Wohnflächenberechnung und Baubeschreibung. Auch die Grundrisse sollten mit den realen Gegebenheiten abgeglichen werden.
Ein Blick in das Baulastenverzeichnis gibt Auskunft über Wegerechte oder Versorgungsleitungen. Für die genaue Prüfung von Bausubstanz, Materialien, Haustechnik und eventuellen Schäden empfehlen Experten eine Begleitung von Fachleuten wie Ingenieuren, Architekten oder Gutachtern. Gutachten für Immobilien können je nach Umfang und Verkaufswert zwischen 500 und 3.000 Euro kosten, abhängig von der Honorarrichtlinie des Bundesverbands öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger.
Die finale Fassung des Notarvertrags wird meist vom Notar erstellt.
Notartermin: Beurkundung des Kaufvertrags
Der Kaufvertrag wird üblicherweise notariell beurkundet. Dazu müssen Käufer und Verkäufer persönlich beim vereinbarten Notar erscheinen. Der Notar liest den Kaufvertrag beim Termin Wort für Wort vor und beide Parteien, also Käufer und Verkäufer, unterzeichnen das Dokument. Mit der Unterzeichnung wird der Kauf rechtskräftig.
Die Widerrufsfrist für den Darlehensvertrag beträgt zwei Wochen, innerhalb dieser Zeit sollte der Notartermin stattfinden. Eine Ausfertigung des Vertrags erhält das Grundbuchamt zur Vorbereitung der Eigentumsumschreibung. Beim Hauskauf ist es ratsam, sich von Profis wie Makler, Gutachter, Anwalt, Architekt, Finanz- und Energieberater unterstützen zu lassen, um so komplizierte Entscheidungen zu erleichtern.
Finanzierung und Zahlung
Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags beim Notar steht der nächste wichtige Schritt an: die finale Regelung der Finanzierung für Ihr neues Eigenheim. Jetzt gilt es, alle erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen und der Bank vorzulegen, um den Kreditvertrag abzuschließen und die Auszahlungsvoraussetzungen zu erfüllen.
Kreditzusage und Darlehensvertrag abschließen
Um eine verbindliche Kreditzusage zu erhalten, benötigt die Bank verschiedene Dokumente von Ihnen, darunter Einkommensnachweise, eine Schufa-Auskunft, den Grundbuchauszug und den notariellen Kaufvertrag. Laut einer Faustformel verlangen die meisten Banken einen Eigenkapitalanteil zwischen 10 und 30% des Kaufpreises für ein Haus.
In Ausnahmefällen ist es möglich, ein Haus auch ohne Eigenkapital zu kaufen. Basierend auf diesen Unterlagen erstellt die Bank den Darlehensvertrag, der wichtige Details wie Zinssatz, Laufzeit, Tilgung und die Besicherung des Kredits durch eine Grundschuld regelt.
Ein 14-tägiges Widerrufsrecht besteht, nachdem der Kreditvertrag unterschrieben wurde. Die Zinsbindung im Darlehensvertrag legt fest, für welchen Zeitraum der vereinbarte Zinssatz gültig ist.
Fälligkeitsmitteilung und Zahlung des Kaufpreises
Bevor die Bank das Darlehen auszahlt, prüft sie sorgfältig, ob alle vereinbarten Auszahlungsvoraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehören in der Regel die Eintragung der Grundschuld im Grundbuch, der Nachweis einer Gebäudeversicherung und die Löschung eventueller Belastungen im Grundbuch.
Um eine Immobilie zu bezahlen, kann der Kaufpreis entweder durch Einmalzahlung, Ratenzahlung, lebenslange Rentenzahlungen (Immobilienrente) oder bestehende Immobilienfinanzierung beglichen werden. Die Kaufpreiszahlung muss ebenfalls abgesichert sein, beispielsweise durch eine notarielle Treuhandanweisung oder ein Notaranderkonto. Sobald der Verkäufer den Zahlungseingang bestätigt, stellt er eine Kaufpreisfälligkeitsmitteilung aus. Üblicherweise beträgt die Zahlungsfrist in der Kaufpreisfälligkeitsmitteilung 14 Tage.
Durchschnittlich dauert es bis zu acht Wochen vom Notartermin bis zur vollständigen Überweisung des Immobilienkaufpreises. Nach Vertragsunterzeichnung können Verkäufer:innen im Schnitt sechs bis acht Wochen auf die Überweisung des Kaufpreises warten. Bei Kaufpreisverzug geraten Käufer:innen in Zahlungsverzug.
Dokumente für Kreditzusage | Auszahlungsvoraussetzungen |
---|---|
Einkommensnachweise | Eintragung der Grundschuld |
Schufa-Auskunft | Nachweis Gebäudeversicherung |
Grundbuchauszug | Löschung von Belastungen im Grundbuch |
Notarieller Kaufvertrag | Absicherung der Kaufpreiszahlung |
Der Kaufpreis für ein Haus schließt auch die Zahlung der Grunderwerbsteuer ein, die direkt an das Finanzamt gerichtet wird. Die Grunderwerbsteuer beim Immobilienkauf liegt üblicherweise zwischen 3,5 bis 6,5 % der Kaufsumme, je nach Bundesland. Die Zahlung der Grunderwerbsteuer an das Finanzamt erfolgt nach Kaufvertragsunterzeichnung.
Mit der Erfüllung aller Auszahlungsvoraussetzungen und der fristgerechten Kaufpreiszahlung haben Sie einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu Ihrem Eigenheim erreicht. Die Vorfreude auf den baldigen Einzug steigt, während hinter den Kulissen noch einige formale Schritte abgewickelt werden.
Übergabe und Eintragung ins Grundbuch
Nach der notariellen Beurkundung des Kaufvertrags beginnt die spannende Phase der Übergabe und Eintragung ins Grundbuch. Der Notar beantragt nun eine Auflassungsvormerkung im Grundbuch, die den Eigentumsanspruch des Käufers sichert, bis die endgültige Umschreibung erfolgt ist. Dieser Prozess kann zwischen 5 und 12 Monaten dauern, da die Grundbuchämter diese Vorgänge nicht immer priorisieren.
Während das Grundbuchamt die eingereichten Unterlagen prüft, um den Eigentümerwechsel zu vollziehen, können Sie sich schon auf die tatsächliche Übergabe der Immobilie freuen. Hier erhalten Sie vom Verkäufer sämtliche Schlüssel und Zugangscodes zu Ihrem neuen Eigenheim. Nutzen Sie diesen Moment, um gemeinsam ein detailliertes Übergabeprotokoll zu erstellen und den aktuellen Zustand der Immobilie festzuhalten.
Auflassungsvormerkung und Grundbuchumschreibung
Die Auflassungsvormerkung ist ein wichtiger Schritt zum Schutz des Käufers. Sie verhindert, dass der Verkäufer die Immobilie mehrfach veräußert oder zusätzliche Belastungen im Grundbuch einträgt. Sobald die Vormerkung eingetragen ist und der Kaufpreis vollständig gezahlt wurde, stellt der Notar den Antrag auf Eigentumsumschreibung beim zuständigen Grundbuchamt.
Die Dauer der Grundbuchumschreibung variiert je nach Grundbuchamt und Auslastung. In Karlsruhe beispielsweise können Eintragungen beim Grundbuchamt Maulbronn oft innerhalb weniger Tage erfolgen. Ist die Immobilie noch mit Hypotheken belastet, benötigen Banken jedoch etwa 2 bis 4 Wochen für die erforderlichen Löschungsunterlagen. Auch Gemeinden brauchen rund zwei Wochen für die Erklärung zum Verzicht auf ihr Vorkaufsrecht. Insgesamt kann die finale Eigentumsumschreibung durchaus 4 bis 6 Wochen in Anspruch nehmen.
Schlüsselübergabe und Übergabeprotokoll
Parallel zur rechtlichen Übertragung des Eigentums erfolgt die Schlüsselübergabe an den Käufer. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Sie Ihre neue Immobilie selbst nutzen und sind für deren Instandhaltung verantwortlich. Auch die Haftung für Schäden geht mit dem Nutzenübergang auf Sie als Käufer über.
Um den Zustand der Immobilie bei Übergabe rechtssicher zu dokumentieren, empfiehlt sich die Erstellung eines Übergabeprotokolls. Hier werden alle relevanten Zählerstände für Strom, Gas und Wasser notiert sowie etwaige Sachmängel festgehalten. Auch Gewährleistungsfristen für mangelfreie Übergabe beginnen mit dem Übergabedatum zu laufen.
Vorgang | Durchschnittliche Dauer |
---|---|
Erhalt des notariell beglaubigten Kaufvertrags | ca. 1 Woche nach Beurkundung |
Grunderwerbsteuerbescheid vom Finanzamt | etwa 4 bis 9 Wochen nach Beurkundung |
Löschungsunterlagen von Banken | 2 bis 4 Wochen |
Erklärung zum Vorkaufsrechtsverzicht der Gemeinde | rund 2 Wochen |
Finale Eigentumsumschreibung im Grundbuch | 4 bis 6 Wochen |
Käufereintrag im Grundbuch nach Beurkundung | 5 bis 12 Monate |
Mit der Schlüsselübergabe und Umschreibung im Grundbuch sind Sie nun offiziell Eigentümer Ihrer Traumimmobilie. Genießen Sie diesen besonderen Moment und starten Sie in einen neuen, aufregenden Lebensabschnitt in Ihrem eigenen Zuhause.
Nach dem Kauf: Einzug und Formalitäten
Nachdem Sie Ihre Traumimmobilie gefunden und den Kaufvertrag unterschrieben haben, steht der Einzug in Ihr neues Zuhause bevor. Doch bevor Sie Ihre Umzugskartons packen, gilt es noch einige wichtige Formalitäten zu erledigen und den Umzug sorgfältig zu planen.
Umzugsplanung und Organisation
Sobald die Immobilie bezugsfertig ist, können Sie mit der konkreten Umzugsplanung beginnen. Buchen Sie rechtzeitig ein zuverlässiges Umzugsunternehmen, um Ihren Wunschtermin zu sichern. Eine frühzeitige Planung ermöglicht es Ihnen auch, notwendige Renovierungen und die Einrichtung Ihres neuen Heims im Vorfeld zu organisieren. Eine Checkliste hilft Ihnen dabei, den Überblick über alle anstehenden Aufgaben zu behalten und nichts Wichtiges zu vergessen.
Anmeldung bei Versorgern und Ämtern
Nach der Übergabe der Immobilie müssen Sie sich zeitnah um einige Formalitäten kümmern. Dazu gehört die Ummeldung Ihres Wohnsitzes beim Einwohnermeldeamt sowie die Information der Versorgungsunternehmen über den Anbieterwechsel bei Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation. Denken Sie auch daran, das Finanzamt bezüglich der Grundsteuer zu informieren. Bei Eigentumswohnungen sind zudem die Kontodaten und die neue Adresse der Hausverwaltung mitzuteilen.
Instandhaltung und Renovierung des neuen Zuhauses
Mit der Schlüsselübergabe gehen alle Lasten und Kosten der Immobilie auf Sie als neuen Eigentümer über. Dazu zählen unter anderem die Grundsteuer, Müllabfuhr, Wasser und Abwasser sowie Heizkosten und Stromverbrauch. Auch die Verkehrssicherungspflicht und Instandhaltung liegen nun in Ihrer Verantwortung. Eventuelle Schönheitsreparaturen oder Modernisierungen können Sie jetzt in Angriff nehmen, müssen jedoch gegebenenfalls mit Behörden oder der Eigentümergemeinschaft abgestimmt werden.
Mit einer sorgfältigen Vorbereitung und der Erledigung aller notwendigen Formalitäten steht einem entspannten Start in Ihrem neuen Zuhause nichts mehr im Wege. Genießen Sie die aufregende Zeit des Einzugs und machen Sie sich Schritt für Schritt mit Ihrer neuen Umgebung vertraut.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel Eigenkapital benötige ich für den Immobilienkauf?
Banken verlangen üblicherweise mindestens 20 Prozent Eigenkapital für die Finanzierung einer Immobilie. Je höher der Eigenkapitalanteil, desto geringer fällt in der Regel der benötigte Kredit aus. Es ist ratsam, frühzeitig mit dem Sparen zu beginnen und verschiedene Finanzierungsoptionen zu vergleichen, um die passende Lösung für die eigene Situation zu finden.
Worauf sollte ich bei der Immobiliensuche achten?
Bei der Immobiliensuche sind die persönlichen Anforderungen an Lage, Größe, Ausstattung und Preis entscheidend. Anhand von Exposés lässt sich eine erste Vorauswahl treffen. Wichtige Informationen sind Wohnfläche, Grundriss, Baujahr, Energieausweis sowie Angaben zu Kaufpreis, Hausgeld oder Mieteinnahmen. Erst die Besichtigung vor Ort gibt einen realistischen Eindruck von der Immobilie und ihrer Umgebung.
Was beinhaltet der notarielle Kaufvertrag?
Der notarielle Kaufvertrag regelt alle Details des Immobilienkaufs. Er enthält Angaben zu Käufer, Verkäufer, Kaufobjekt, Kaufpreis, Zahlungsmodalitäten und Übergabetermin. Auch Regelungen zu Gewährleistung, Sachmängeln oder Vorkaufsrechten werden hier festgehalten. Vor der Beurkundung beim Notar sollten alle relevanten Unterlagen wie Grundbuchauszug, Teilungserklärung oder Baubeschreibung sorgfältig geprüft werden.
Wann geht das Eigentum an der Immobilie auf mich über?
Das Eigentum an der Immobilie geht erst mit der Eintragung ins Grundbuch auf den Käufer über. Nach der notariellen Beurkundung stellt der Notar einen Antrag auf Eigentumsumschreibung beim Grundbuchamt. Bis zur vollzogenen Umschreibung sichert eine Auflassungsvormerkung den Anspruch des Käufers. Die tatsächliche Übergabe der Immobilie erfolgt davon unabhängig zum vertraglich vereinbarten Termin.
Welche Kosten kommen neben dem Kaufpreis auf mich zu?
Neben dem eigentlichen Kaufpreis fallen bei einem Immobilienkauf zusätzliche Erwerbsnebenkosten an. Dazu zählen die Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchgebühren sowie gegebenenfalls eine Maklerprovision. Auch für die Finanzierung können Kosten in Form von Bankgebühren oder Zinsen entstehen. Nach dem Kauf müssen zudem laufende Kosten wie Grundsteuer, Versicherungen, Verbrauchskosten und Instandhaltungsrücklagen eingeplant werden.
Was muss ich nach der Übergabe der Immobilie beachten?
Nach der Übergabe der Immobilie sind einige Formalitäten zu erledigen. Dazu gehören die Ummeldung des Wohnsitzes im Einwohnermeldeamt und die Information der Versorgungsunternehmen über den Anbieterwechsel für Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation. Auch die Anmeldung beim Finanzamt wegen der Grundsteuer und gegebenenfalls bei der Hausverwaltung ist notwendig. Sämtliche Unterlagen zum Kaufvertrag, zur Finanzierung und zu Gewährleistungsfristen sollten sicher verwahrt werden.
Quellenverweise
- https://www.sparkasse.de/pk/ratgeber/wohnen/immobilie-erwerben/checkliste-hauskauf.html
- https://www.berliner-sparkasse.de/de/home/privatkunden/immobilien/ratgeber/rechtliche-ablauf-beim-immobilienkauf.html
- https://www.immobilien24.de/tipps-fuer-immobilienkaeufer/ablauf-hauskauf/
- https://www.engelvoelkers.com/de/de/ressourcen/ablauf-hauskauf
- https://www.ksk-immobilien.de/wissen-ratgeber/ratgeber/ratgeber-der-weg-zur-eigenen-immobilie/
- https://justhome.co/learning-center/article/dauer-hauskauf
- https://www.finanztip.de/baufinanzierung/hauskauf-checkliste/
- https://wohnen-und-finanzieren.de/blog/hauskauf-ablauf
- https://notara.de/wissen/ablauf-hauskauf-ablauf-immobilienkauf/
- https://sparkasse-bielefeld-online.de/immobilien/ablauf-beim-hauskauf/
- https://www.immobilienscout24.de/wissen/verkaufen/zahlungsabwicklung-beim-hausverkauf.html
- https://www.rogers-immobilien.de/immobilienkauf/immobilienkauf-zeitlicher-ablauf-nach-beurkundung-vom-kaufvertrag/
- https://www.weststadtmakler.de/immobilienverkauf/verkaufsablauf1.htm
- https://www.hochdrei-immobilien.de/notar-beim-hauskauf/
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